Unsere erste Obstbaumwiese haben wir im Frühjahr 2014 angelegt. Dies war gleichzeitig auch unser erstes Projekt, mit dem wir uns Ende April 2014 einer breiten Öffentlichkeit in Form einer Auftaktveranstaltung präsentierten. Die Obstwiese Salzachseen befindet sich inmitten einer parkartigen Wiesen- und Kulturlandschaft im Natur- und Landschaftsschutzgebiet Salzachsee-Saalachspitz, einem beliebtem Naherholungsgebiet der Salzburger.
Standort: Nähe Schmiedingerstraße 100, Salzburg
Obstbäume: 20 Bäume unterschiedlicher Sorten der Waldviertler Bio-Baumschule Artner
Beerensträucher: Schwarze und Weiße Ribisel, schwarz-früchtige Himbeeren der Sorte Black Jewel, Stachelbeeren und Jostabeeren
Flächengröße: 4.000 m²
Weißer Klarapfel
auch Jakobiapfel genannt. Dieser wurde 1852 von Riga nach Frankreich gebracht; die Frucht ist mittelgroß, gelblich-weiß, saftig, erfrischend feinsäuerlich, bei Überreife mehlig, sehr robust und frosthart.
Genussreife: Sommer | Reife: VII-VIII | Verwendung: Tafelobst
Mantent
Herkunft Kanada, 1928, klein bis mittelgroß, rotgelb gestreift, sehr saftig, aromatisch, schwacher Wuchs.
Genussreife: Sommer | Reife: VII-VIII | Verwendung: Tafelobst
Boskoop Hohenheim
Gelbe Zufallsmutante von Schöner von Boskoop aus Süddeutschland, sonst wie Mutterform.
Genussreife: Herbst | Reife: XI-IV | Verwendung: Tafel- & Haushaltsobst
Engelsberger Renette
Herkunft Deutschland, Zufallssämling, kleiner bis mittelgroßer, gelber, sehr guter Mostapfel, angenehme Säure, Ertrag früh, regelmäßig und hoch, geringe Ansprüche an Boden und Klima.
Genussreife: Herbst | Reife: IX-X | Verwendung: Most, Saft etc.
Fasslapfel, auch Rhein. Bohnapfel
schon um 1800 im Anbau, mittelgroß, gelbgrün, teils netzartig berostet, mäßig saftig, säuerlich, wenig süß, Aroma gering, sehr gut für Saft, robust und frosthart.
Genussreife: Winter | Reife: I-VI | Verwendung: Tafelobst, Most
Kronprinz Rudolf
Herkunft Steiermark, ca.1860, sehr beliebter, mittelgroßer Apfel, sonnseits rot verwaschen, saftig, feinzellig, Geschmack süß-säuerlich, schwach gewürzt.
Genussreife: Herbst | Reife: XI-I | Verwendung: Tafelobst
Roter Boskoop
seit 1856, mit ca. 18 versch. Typen verbreitet. Der sgn. Rote Lederer hat mittelgroße, karminrote Früchte mit Rostanflügen, ist saftig, etwas grobzellig und süßsäuerlich.
Genussreife: Winter | Reife: XII-II | Verwendung: Tafelobst, Most
Rote Sternrenette
Herkunft ungewiss, 1850 erstmals beschrieben, kräftig gerötet, mit hellen Punkten. Geschmack fein, mäßig saftig, schwach aromatisch, sehr schön, robust und frosthart.
Genussreife: Herbst | Reife: XI-XII | Verwendung: Tafelobst
Schweizer Orangenapfel
Herkunft Schweiz, 1935, mittelgroß, gelbrot marmoriert, saftig, säuerlich süß, fein aromatisch, für gute Lagen und Böden.
Genussreife: Winter | Reife: XII-III | Verwendung: Tafel- & Haushaltsobst
Doppelte Philippsbirne
wurde um 1800 in Belgien gefunden, groß bis sehr groß, gelb, sonnseits etwas gerötet, fein schmelzend, saftreich, süß, Massenträger, robust, sehr gute Dörrbirne.
Genussreife: Herbst | Reife: IX-X | Verwendung: Tafel- & Haushaltsobst
Vranja Birnenquitte
Herkunft Serbien, 1898, große, birnenförmige, unregelmäßige Frucht, gelb, mit hohem Zuckergehalt, deshalb gerne zur Destillation verwendet, selbstfruchtbar, spätblühend, Reife ab Oktober, feinkörnig, bald zu verarbeiten.
Genussreife: Herbst | Reife: IX-X | Verwendung: Tafelobst
Große Grüne Ringlotte
Herkunft vermutlich Südosteuropa, ca.1670, Frucht mittelgroß, sonnseits rötlich, bereift, saftig, sehr süß, aromatisch.
Genussreife: Sommer | Reife: VIII-IX | Verwendung: Tafelobst, Haushaltsobst, Most
Hauszwetschke
Seit dem 18. Jh. beschrieben, viele verschiedene Typen, altbekannte, bewährte, robuste Sorte mit vielfältiger Verwendung, länglichoval, dunkelblau, hellblau bereift, säuerlich-süß, würzig, aufrechter Wuchs, dichte Krone.
Genussreife: Herbst | Reife: IX-X | Verwendung: Tafelobst, Haushaltsobst, Most
Ontariopflaume
Herkunft USA, 1874, große, rundlichovale Frucht, gelb, marmoriert, festfleischig, saftig, sehr süß, schwaches Aroma.
Genussreife: Sommer | Reife: VIII | Verwendung: Tafelobst, Haushaltsobst, Most
The Czar
Herkunft England, 1875, benannt nach dem russischen Zaren Alexander II, Frucht groß bis sehr groß, oval, duftend, dunkelblau bis violett, mittelfest, sehr süß mit kräftiger Säure, saftig, aromatisch, frühtragend, selbstfruchtbar, Wuchs in Jugend steil aufrecht, dann überhängend.
Genussreife: Sommer | Reife: VIII | Verwendung: Tafelobst, Haushaltsobst, Most
Wangenheims Frühzwetschke
Herkunft Deutschland, 1837, große, eirunde Frucht, dunkelviolettblau, bereift, sehr süß, saftig, würziges, gutes Aroma, mit milder Säure, selbstfruchtbar, hoher Ertrag, stark wachsend mit rundlicher, dichter Krone daher Schnittmaßnahmen notwenig, um der Alternanz vorzubeugen
Genussreife: Sommer | Reife: VIII-IX | Verwendung: Tafelobst, Haushaltsobst, Most
Für die Pflanzung der hochstämmigen Obstgehölze und der Beerensträucher erteilte man uns eine naturschutzrechtliche Bewilligung. Bei der Wahl der Obstbäume konzentrierten wir uns vorwiegend auf alte, in Salzburg heimische Sorten. Als Grundlage diente uns die 2012 vom Salzburger Landesverband für Obstbau, Garten- und Landschaftspflege veröffentlichte Salzburger Sortenliste zum Naturobstbau (PDF). Unser Schwerpunkt lag vor allem auf diversen Apfel- und Zwetschgensorten, da sie zur Gruppe der Flachwurzler zählen. Dies war uns insbesondere deswegen ein Anliegen, da die bepflanzte Fläche im Bereich Salzachsee-Süd als registrierte Altablagerung des Umweltbundesamtes geführt wird. Das unter Beobachtung stehende Gebiet wurde Mitte 2010 vom Umweltbundesamt aus dem Verdachtsflächenkataster gestrichen.
Die naturnahe und sanfte Bewirtschaftung und Pflege der Streuobstwiese in Form von Blühflächen und als Heu-Mahd ausschließlich mit der Sense nach Aussamen der Pflanzen führt zu einem verbesserten Nahrungsangebot und einer ökologisch wertvollen Lebensraumsituation für Bienen und andere wildlebende, blütenbesuchende Insekten. Begleitend wurden Bienenbeuten und Nisthilfen für Insekten zur Förderung der Bestäubung als zentrale Ökosystemdienstleistung aufgestellt.
BesucherInnen bzw. mitwirkende Menschen werden gebeten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Obus Nr. 7, Haltestelle Theodorstraße) oder mit dem Fahrrad anzureisen, da kaum bis keine Parkmöglichkeiten für den motorisierten Individualverkehr zur Verfügung stehen. Mit dem PKW Anreisende können an dem 500 m weiter nördlich gelegenen Parkplatz des Lieferinger Badesees parken.